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Jan-Philipp Bahr
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Machen wir doch!
Gutes Internet, böses Internet
Gute Überschriften können sie bei der "Bild-Zeitung". Leider bleibt die Substanz des dazu gehörenden Artikels von Lea Fliess in der zwanghaften Demagogik stecken, Günther Jauch unterzujubeln, er könne etwas dafür, daß ein komplexes Thema nicht schlüssig beantwortet worden sei.
Ich fand die Diskussion im Ansatz hervorragend und auch die Zusammenstellung des Forums lies Platz für eine kontroverse Auseinandersetzung. Natürlich bilden sich Meinungen heraus, die gegeneinander gestellt recht krass klingen, im gesamten Diskussionsverlauf aber klar machten, mit welchem Phänomen die Diskutanten wirklich konfrontiert waren: Macht das Internet süchtig? So die Eingangsfrage von Jauch.
Klar finden sich gleich wieder ganz schlaue, die schon beim regelmäßigen Feierabendbier eine Sucht sehen und natürlich auch schon Grenzwerte für das Internet aus der Schublade ziehen. Es sollen vier Stunden sein. Die reden dann allen denen nach dem Mund, die sich am wenigsten auskennen, aber ganz sicher sind: Normal ist das nicht, stundenlang am Computer, igitt. Ich könnte das nicht und die es können, sind bestimmt krank.
Konsequenterweise hat Manfred Spitzer, Autor des Buches "Digitale Demenz", gleich alle Computer und Fernseher aus seinem Haus verband und so seine sechs Kinder vor der Verblödung bewahrt.
Ganz unverkrampft geht der Medienforscher Klaus Peter Jantke an die digitale Welt heran und läßt seine vier Kinder in einem Umfeld aufwachsen, wo die Kommunikationsmittel eben ihren Platz haben.
Genauso scheint es auch der Journalist Ranga Yogeshwar, zu handhaben. Es spricht zwar von Regeln beim Umgang mit dem Internet, aber ansonsten geht er ziemlich entspannt und mit wissenschaftlicher Genauigkeit an die Thematik heran und welchen Einflüßen seine vier Kinder unterliegen.
Petra Gerster, Nachrichtenfrau von "heute" (ZDF), scheint ebenfalls keine Probleme mit den Medien zu haben, auch wenn sie Computer für Kleinkinder ablehnt, hat sie nichts dagegen, daß die kleinen TV schauen.
Der Vater eines Spielsüchtigen, Christoph Hirte, hat natürlich schlimmes durch gemacht und er meint jetzt, das Internet sei schuld.
Bei der Brisants des Themas hat mich am meisten gestört, daß außer von Jogeshwar und Jantke in geringen Ansätzen, nicht mehr auf das Thema neues Lernen eingegangen worden ist. Selbstverständlich hätte hier der Beitrag eines Schulleiters, der auf Smartboards anstatt Kreidetafeln setzt, ein Ansatz sein können. Leider blieb der Beitrag sehr an der Oberfläche und beschränkte sich darauf festzustellen, das diese Technik angenehmer sei, wie eine verschmutze Tafel...
Das stundenlanges Recherchieren eines Themas in der Bibliothek vertiefender sei, als das schnelle auffinden bei "Google", "Bing" und so weiter, war eine weitere These des "Medienverbanners" Spitzer. Das glaube ich sogar. Nur scheint der Mensch in einer anderen Welt zu leben, wer würde das heute noch bezahlen wollen? Bringen sie mal einem Geschäftsführer oder Projektleiter bei, daß er bitte das zehnfache zahlen soll, um Informationen zu beschaffen, damit sie "vertiefendere Erkenntnisse" sammeln können.
Ich glaube genau bei diesem Bildungsbürgertum ist noch nicht angekommen, daß das Lernen und die Arbeitsumstände immer mehr verdichtet werden. Es ist einfach nicht mehr möglich so zu arbeiten, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten üblich war. Die Historie hat uns gelehrt, daß innovative Techniken immer dann entstanden, wenn eine Produktivitätssteigerung mit dem Investment einherging und das Internet wäre nicht das Internet, hätten die Unternehmen nicht die Kostenersparnis der Technologie erkannt und so den Fortgang und Ausbau forciert. Das alle modernen Technologien auch Gefahren bergen, sollte uns in der Rückschau wohl bewußt sein. Spielsucht ist kein Phänomen des Internets, sondern in seiner Ausprägung eine lange bekannte Krankheit.
Insgesamt sind das Internet, Computer usw. Werkzeuge des alltäglichen Lebens, nicht mehr und nicht weniger. Stellen wir diesen Technologien das Automobil im Vergleich gegenüber, dessen Mißbrauch und Gefahren, sollte die Diskussion auch wieder in dieser Welt ankommen.
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