Schlaftracker vs. Schlaflabor
Hannover, 16. November 2015 – Jeder Dritte in Deutschland leidet unter gelegentlichen Schlafproblemen. Die Wearable-Industrie hat sich dieser Leidensgruppe angenommen und bietet Aktivitätstracker mit Messfunktionen für den Schlaf an. Um das Bewusstsein für das persönliche Schlafpensum zu schärfen, eignen sich diese Geräte durchaus, ernste Schlafstörungen sollten jedoch ärztlich behandelt werden. Zu diesem Fazit kommt das Computermagazin c’t, das in seiner aktuellen Ausgabe 25/15 sechs Schlaftracker mit ins medizinische Schlaflabor genommen hat.
Schlaftracker versprechen ein besseres Verständnis für den eigenen Schlaf. Man kann sie als Armband am Körper tragen oder mit Sensoren unter der Matratze befestigen. Alle Tracker erfassen Bewegungen und ziehen daraus Rückschlüsse auf Schlafdauer und Schlafqualität. „Die fest installierten Bettsensoren sind in der Handhabung angenehmer, da man nachts kein Plastikarmband tragen muss. Menschen, die häufig außerhalb übernachten, sind mit einem Wearable vermutlich besser bedient“, findet c’t-Redakteur Jan-Keno Janssen nach dem Selbsttest.
Die gesammelten Daten aller Tracker werden in der Cloud der Hersteller gespeichert und sind so jederzeit verfügbar. Das hat jedoch nicht nur Vorteile, so Janssen: „Wem die eigenen Schlafdaten zu intim zum Weitergeben sind, der findet bei keinem Hersteller die Option zur lokalen Datenspeicherung, sodass auch Informationen über alle anderen Aktivitäten im Bett in der Cloud landen – wenn man die Geräte nicht vorher ausschaltet.“
Im Vergleich mit den Ergebnissen aus dem Schlaflabor lassen die Tracker ein wenig zu wünschen übrig. Zwar bieten alle gegenüber den reinen Smartphone-Apps deutlich zuverlässigere Messwerte. Die Angaben zum Schlafverlauf weichen allerdings weit von den Messergebnissen im Schlaflabor ab. Sinnvoll sind laut Janssen in jedem Fall die personalisierten Coaching-Funktionen, mit denen man sich Schlafziele setzen und sie überprüfen kann.
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